Jazz | "Mavì" bezeichnet ein klares Blau – jene Farbe, die man sieht, wenn man die Erde vom All aus betrachtet. Und das sagt viel über die Klänge, die uns da beschert werden. Wir hören Musik, die aus den Sphären zu kommen scheint und doch höchst welthaltig, bewegt und sinnlich ist. Das Trio von Luciano Biondini, Michel Godard und Lucas Niggli ist nicht nur in Hinsicht der Herkunft der Musiker bemerkenswert. Da ist zum einen der Musiker Biondini (*1971) der aus Italien stammt. Dann Michel Godard (*1960) der aus Frankreich kommt und Lucas Niggli, (*1968) der Schweizer, der seine ersten sieben Lebensjahre in Kamerun verbrachte. Verschiedene Kulturen und Sprachen kommen hier also zusammen.
Eine weitere Besonderheit des Trios ist seine instrumentelle Zusammensetzung: Biondini spielt Akkordeon, Niggli Schlagzeug sowie alle Arten von Perkussion, und Michel Godard widmet sich der Tuba und dem Serpent (einem urtümlichen, schlangenförmig gewundenen Blasinstrument mit einem Mundstück wie bei einem Blech-, aber seitlichen Löchern wie bei einem Holzblasinstrument). Manchmal greift Godard aber auch zum E-Bass. Mit dieser so eigenwilligen wie faszinierenden Instrumentierung verfügt das Trio über eine im Wortsinn unerhörte Klangfarbenpalette. Die Schönheit des vielfach schimmernden und leuchtenden Klangs ist indes nur das eine. Das andere ist die Virtuosität der Musiker, ihre melodische, harmonische und rhythmische Erfindungskraft, ihre Fähigkeit zum empathischen Zusammenspiel, ihre leichtfüssige Intelligenz im Umgang mit komplexen musikalischen Formen.
Line Up: Luciano Biondini (Akkordeon), Lucas Niggli (Schlagzeug/Perkussion), Michel Godard (Tuba/Serpent)
In Kooperation mit Jazz Initiative Frankfurt.
Für Kurzentschlossene: Tickets auch an der Abendkasse (wenn nicht ausverkauft).